20 NRW-Schülerteams nehmen urbane Seilbahnen unter die Lupe
Thementag Wasserstoff und Brennstoffzellen im Schulunterricht
Düsseldorf. 132 Teams haben sich an der ersten Phase des 14. NRW-Schülerwettbewerbs „FUELCELLBOX 2018/2019" zur Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik beteiligt.Der Schülerwettbewerb FUELCELLBOX hat seit 2004 bereits mehrfach bewiesen, wie vielfältig die Brennstoffzellentechnologie einzusetzen ist. Nachdem es im letzten Jahr um das innovative Brennstoffzellen-Schiff MS innogy ging, gehen die FUELCELLBOXen in diesem Jahr in die Luft: Aufgabe der Schulteams ist es, eine umweltfreundliche und innovative Alternative für den urbanen Straßenverkehr in der fiktiven Stadt Arlsen zu schaffen. Dort fallen, aufgrund des benachbarten Windparks, große Mengen an Überschussstrom an.Gleichzeitig kämpft man, wie in allen Großstädten in NRW, mit den allgegenwärtigen Verkehrsproblemen wie Dauerstau, NOx-Emissionen und Feinstaub.
Um das Verkehrsaufkommen und die Emissionen zu mindern, wird kontinuierlich an neuen Verkehrskonzepten gearbeitet. Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs reduziert zwar schädliche Abgase, das Verkehrsaufkommen wird dadurch jedoch nicht minimiert. Ein junges Team von Stadtentwicklern hat nun ein neues multimodales Konzept vorgelegt, das den Einsatz einer urbanen Seilbahn mit einem wasserstoffbasierten Brennstoffzellenantrieb kombinieren und in das bestehende Verkehrskonzept integrieren soll. Durch die Verlagerung des Verkehrs vom Boden in die Luft, kann sich die Verkehrssituation entspannen, denn städtische Seilbahnen schweben einfach über alle Hindernisse hinweg – sei es über stockenden Verkehr, Berge, Flüsse oder die bestehende Infrastruktur. Sie lassen sich sehr gut mit anderen Transportmitteln kombinieren und bestechen sowohl durch ihre positive Umweltbilanz als auch die geringen Investitionskosten, aber vor allem durch die kontinuierlich hohen Betriebszeiten. Um den Schritt vom hohen innerstädtischen Individualverkehr hin zum öffentlichen Personennahverkehr einfacher zu vollführen, soll nun auch in Arlsen eine Seilbahn Staubereiche entlasten und die wichtigsten Standorte emissionsfrei verbinden. Mit Hilfe des FUELCELLBOX-Bausatzes sollen die Testläufe modellhaft durchgeführt werden.
Im Rahmen der Fachmesse „Energy Storage Europe“ vom 12. bis 14. März auf der Messe Düsseldorf (www.energy-storage-online.de) erhielten die besten zwanzig der ursprünglich 132 Gruppen heute (12. März), ihre FUELCELLBOX. Die Teams kommen aus Aachen, Dortmund, zweimal Duisburg, Essen, Gladbeck, Grevenbroich, Halle, Herten, Kempen, Köln, Krefeld, Lippstadt, Münster, Pulheim, Recklinghausen, Remscheid, Solingen, Steinheim und Wesel. Sie verteilen sich auf 16 Gymnasien, 3 Berufskollegs und eine Gesamtschule. Stark vertreten beim Schülerwettbewerb sind in diesem Jahr die Teilnehmerinnen: Von den zwanzig Teams sind fünf komplett und fünf weitere zum Teil mit insgesamt 19 Schülerinnen besetzt.
Mit dem Baukasten sollen sie bis zum 13. Mai 2019 eine Lösung für einen Testlauf der Seilbahnen entwickeln. Die fünf besten Gruppen werden bei der Abschlussveranstaltung Anfang Juli 2019 ausgezeichnet.
Der Wettbewerb wird seit 2004 von der EnergieAgentur.NRW und GP JOULE (teilweise durch Tochterfirmen realisiert) veranstaltet und soll Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 bis 11 die Zukunftstechnologien Wasserstoff und Brennstoffzelle näherbringen. Schirmherr ist auch dieses Jahr wieder NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.
Michael Theben, Abteilungsleiter der Abteilung VII Klimaschutz im NRW-Wirtschaftsministerium, begrüßte die zwanzig besten Teams des diesjährigen FUELCELLBOX-Schülerwettbewerbs und gratulierte zur Qualifizierung für die zweite Phase: “Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die dringend gesuchten Facharbeiterinnen und Facharbeiter, Technikerinnen und Techniker sowie Ingenieurinnen und Ingenieure von morgen. Der Wettbewerb soll die Jugendlichen für die Zukunftstechnologien „Wasserstoff und Brennstoffzelle" begeistern und sie motivieren, eine Ausbildung oder ein Studium aus dem technisch-naturwissenschaftlichen Bereich (MINT-Fächer) zu wählen. Die Schülerinnen und Schüler sollen erfahren, dass Physik, Chemie und andere Naturwissenschaften keine trockenen Unterrichtsstoffe sind, sondern für spannende Zukunftsthemen wie die Brennstoffzelle und ihre konkreten technischen Nutzungen weltweit benötigt werden.
Doch nicht nur die Schüler waren fleißig. Nach Abschluss der feierlichen Boxenübergabe ging das Programm der EnergieAgentur.NRW/Netzwerk Brennstoffzelle und Wasserstoff, Elektromobilität nahtlos in ein Lehrerseminar über. Dieses Jahr ging es um „Wasserstoff und Brennstoffzellen im Unterricht“. Unter anderem berichteten zwei Lehrende aus der Praxis, wie sie ihre Schüler*innen motivieren, sich zusätzlich zum normalen Schulpensum mit Zukunftsthemen zu beschäftigen. Anschließend zeigte ein Workshop den Teilnehmenden spannende Experimente rund um Wasserstoff und Brennstoffzellen für den Unterricht. Außerdem konnten die Teilnehmer sich untereinander austauschen und diskutieren.
Der Schülerwettbewerb wird in enger Kooperation mit der Wirtschaft durchgeführt. So sind GP JOULE, Doppelmayr, die Hydrogenics Corporation sowie der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV), das ZBT, das Forschungszentrum Jülich, das h2-netzwerk-ruhr und HyCologne - Wasserstoff Region Rheinland e.V. langjährige Partner des Wettbewerbs.
Team des Andreas Vesalius Gymnasiums: Leon Cerimi, Xenia Stille, Skadi Seifert und Lehrer Peter Reinecke