DAS FARBKONZEPT DES AVG
Zum Tag der Offenen Tür, im Januar 2013 fing es an. Einige Flure im Neubau wurden frisch gestrichen und auch der Flur vor Raum 210. Die Stadt hatte beschlossen, für die Verschönerung des AVG (mal wieder) viel Geld in die Hand zu nehmen und man hatte mit Renovierungsarbeiten begonnen. Da das AVG ein Ort ist, an dem Kinder und Jugendliche viel Zeit verbringen, war es wichtig, dass die Wände ansprechend gestaltet wurden.
Ich erinnerte mich an eine meiner „ältesten“ Schülerinnen, die vor ca 15 Jahren meinen Kunst-LK besucht hatte und die nun Innenarchitektin in Dinslaken ist. Anne Kuhlmann war dann so freundlich und hat kostenlos für unsere Schule ein umfassendes und professionelles Farbkonzept erarbeitet.
Hier ein Auszug aus ihrem Konzept:
„Ausgehend von der Überlegung, die Schüler nicht mit zu viel Farbigkeit zu überlasten, wird mit der Farbgestaltung eine Orientierungshilfe im Gebäude gegeben und mit wenigen, klaren Farbtönen werden Akzente gesetzt. Ein Farbkonzept als Leitsystem dient der Orientierung.
Die langen Flure der Schule werden durch Akzentfarben aufgelockert, die Flure zeigen sich bewegt, frisch und aktiv. Mit diesen Akzenten werden die Flure optisch verkürzt. Die Raumzugänge werden farbig markiert und die Stirnwände der Flure als Akzentwände betont. Zur Orientierung fasst das Farbkonzept Flure/Korridore, Treppenhäuser/Verteilerflächen und Klassenräume je nach Gebäudebereich in einer Farbgruppe zusammen.
Wie in den bereits neu gestrichenen Bereichen im Neubau bilden zurückhaltende Farben die Basis und den Hintergrund im Sockelbereich als Latexanstrich um den Raum zu erden. In den Klassenzimmern betonen reizarme Farbtöne dagegen die Tafelwände der Unterrichtsräume und lenken die Konzentration der Schüler auf das Wesentliche.
Natürlich müssen Kinder stets einen Freiraum für ihre eigene Kreativität haben. Deshalb werden Bereiche mit hellen Farben als Hintergrund für die eigentliche, von den Kindern selbst entworfene Dekoration benötigt.“
Sieben Farbkombinationen enthält das Farbkonzept, wobei die jeweilige Akzentfarbe mit einer dazu passenden, zurückhaltenden Sockelfarbe kombiniert wird. Bei einem Rundgang durch das AVG mit der Schulleitung, Vertretern der Stadt, der Lehrerschaft und Justus Grolig als SV-Mitglied wurden fünf Farbpaare ausgesucht und ihre Verteilung auf die Bereiche der Schule beschlossen.
Natürlich ist das Farbempfinden des Einzelnen subjektiv und dem ein oder anderen wird der ein oder andere Farbton mehr oder weniger gefallen, aber ich denke, dass wir mit diesem Konzept glücklich sein können, da es als Leitsystem dienen kann und auf die Dauer ein einheitliches und ästhetisches Bild ergeben wird.
„Während es einerseits erwiesen ist, dass Farben in der Schule eine wichtige funktionale Rolle spielen, kommt ihnen andererseits auch unter ästhetischen Gesichtspunkten eine große Bedeutung zu. Besonders ältere Kinder sind sich des Erscheinungsbildes ihrer Umgebung bewusst und empfinden erwartungsgemäß einen gewissen Stolz darüber, ihren Platz und ihre Rolle an einem Ort zu finden, der gut aussieht.“
Beate Florenz-Reul