FACHSCHAFT PSYCHOLOGIE

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Martin Köhnen, Miriam Lenz, Andreas Peuten

Kurz vor Tagesanbruch hörten die Bewohner eines berüchtigten Wohnviertels in Los Angeles verzweifelte Hilferufe. „Bitte bringen Sie mich nicht um!“, schrie eine Frau. Andere Nachbarn berichteten von qualvollen Schreien und dem Flehen um Gnade, doch nicht einer von ihnen ging der Sache nach und versuchte, zu helfen. Nicht einmal die Polizei wurde gerufen. Eine Frau, die zwei Häuser weiter wohnte, ging auf ihren Balkon, als sie die Schreie hörte, kehrte jedoch zurück in ihre Wohnung, ohne etwas zu unternehmen. Zwölf Stunden später entdeckte ein Bekannter der Bewohner, dass vier Menschen brutal ermordet wurden. Eine fünfte Person war schwer verletzt und hatte die ganze Zeit über blutend im Schlafzimmer gelegen und vergeblich gehofft, einer der Nachbarn würde zu Hilfe kommen oder die Polizei rufen (New York Times, 3. Juli 1981; zitiert nach Aronson, Wilson & Akert, 2008).

Wieso hat den Opfern niemand geholfen? Warum haben die Nachbarn nichts unternommen? Was hättest du getan? Wie würdest du das Verhalten erklären? Wir Alle sind psychologisch tätig, indem wir unsere „Menschenkenntnis“ anwenden, um andere Menschen einzuschätzen und Urteile über deren Charakter zu fällen. Dabei ist es das Ziel das eigene Verhalten und das Verhalten anderer besser zu verstehen. In diesem Ziel sind der Laie (Nichtfachmann) und der Psychologe vereint. Aufgrund ihrer Erfahrungen kommen Menschen zu ihren persönlichen Erkenntnissen, mit denen sie die Realität zu verstehen und zu erklären versuchen. Dieses Vorgehen bezeichnen wir als „Alltagspsychologie“.

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Demgegenüber besteht die Aufgabe der Wissenschaft „Psychologie“ darin, menschliches Verhalten und Erleben zu beobachten und zu beschreiben, sie zu erklären und schließlich vorhersagen zu können, indem sie sich auf wissenschaftliche Methoden stützt. Im Zuge dieser Aufgabe stößt die Forschung bezüglich des Eingangsbeispiels auf faszinierende Fragen - Warum riefen die Nachbarn des Wohnviertels in Los Angeles nicht die Polizei, obwohl sie die Hilfeschreie hörten? Unter welchen Bedingungen neigen Menschen eher dazu zu helfen bzw. dazu nicht zu helfen? Gibt es eine plausible Erklärung für das Verhalten der Nachbarn? (Viele weitere Fragen mit denen sich psychologische Forschung beschäftigt findest du in der Gedankenblase.)

Im Psychologieunterricht werden psychische Phänomene unmittelbar erfahrbar und beobachtbar und gelangen so zu einer Verbindung zwischen euren alltagspsychologischen Beobachtungen und den wissenschaftlichen Erklärungen. Hierbei lernen wir nicht nur die wissenschaftlichen Hintergründe kennen, sondern auch selbst Experimente durchzuführen.

In der Einführungsphase beschäftigen wir uns beispielsweise mit den Themen „Wahrnehmung“, „Lernen und Gedächtnis“ und „Werbung“. Des Weiteren beschäftigen wir uns in der Q1 und Q2 mit den Themen „Persönlichkeit“, „Hilfeverhalten“, „soziale Beeinflussung“, „psychische Krankheiten“ und vielen mehr (siehe tabellarische Themenübersicht und Lehrplan Psychologie).

Einführungsphase

Tabellen EF

Qualifikationsphase 1 (alle blau dargestellten Inhalte werden nur im LK behandelt)

Tabellen Q1

Qualifikationsphase 2 (alle blau dargestellten Inhalte werden nur im LK behandelt)

Tabellen Q2

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